Konzeption

Unser Angebot orientiert sich an den fünf Prinzipien Offener Kinder- und Jugendarbeit (OKJA): Offenheit, Freiwilligkeit, Partizipation, Lebens- und Sozialraumorientierung sowie Geschlechtergerechtigkeit.

Freiwilligkeit besagt, dass Kinder und Jugendliche unsere Farm freiwillig nutzen und selbst darüber entscheiden, welche Angebote sie wahrnehmen und worauf sie sich einlassen und wie lange. Wesentliche Aspekte der Freiwilligkeit sind damit das Erkennen eigener Bedürfnisse seitens der Kinder und Jugendlichen, sowie Selbstbestimmung und individuelle Motivation.

Das Prinzip der Partizipation erlaubt Kindern und Jugendlichen nicht nur eine aktive Mitgestaltung bei den Themen der Angebote und deren Formen, sondern regt sie dazu an, sich einzubringen. Ziele und Inhalte der Angebote mit den Beteiligten immer wieder neu verhandelt werden und stärken so die demokratischen Erfahrungen junger Menschen. Die Farmversammlung aller Kinder und Jugendlichen wählt ein Mal im Jahr die Farmsprecher*innen. Dabei wird die Meinung jedes Einzelnen ernst genommen und in den Aushandlungs-prozess einbezogen – Ausgrenzungen wird damit entgegengewirkt. Die Mitbestimmung an bedeutsamen Entscheidungen sichert für die Nutzer das Anknüpfen der Angebote an ihren Bedürfnissen und Interessen.

Die Prinzipien der Lebensweltorientierung und Sozialraumorientierung greifen die unmittelbaren Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen mit sich und ihrem Umfeld auf. Dazu gehört einerseits, Ressourcen der Stadt wie Einrichtungen und Orte oder Räume, die für Kinder und Jugendliche von Bedeutung sind oder sein können, sowie familiäre Hintergründe in die Arbeit mit einzubeziehen bzw. zu berücksichtigen. Andererseits sind für die Offene Kinder- und Jugendarbeit die Perspektiven, Wertungen und Sinnzuschreibungen der Kinder und Jugendlichen jeweils Grundlage und Ausgangspunkt ihrer Arbeit. Mitbestimmung, Bedarfsorientierung und differenzierte Angebote für unterschiedliche Milieus sind nur so umsetzbar.

Mit dem Prinzip der Geschlechtergerechtigkeit wird vor allem die Tatsache berücksichtigt, dass Mädchen und Jungen in unterschiedlichen Lebenslagen aufwachsen. Geschlechterreflektierende Arbeit versucht, Benachteiligung abzubauen und Gleichberechtigung zu fördern. Ziel ist weiter, eine selbstbestimmte Geschlechts-identität mit vielfältigen Facetten zu fördern.

Special: Umwelt- und Naturpädagogik
Einige unserer Aktivitäten sind durch den landwirtschaftlichen Bestandteil unserer Einrichtung in einen jahreszeitlichen Rhythmus eingebunden. Wir scheren im Frühling gemeinsam unsere Schafe und verarbeiten die Wolle, im Garten fällt auch immer Arbeit an und je nach Jahreszeit wird gepflanzt und geerntet. Auch Feste werden jahreszeitlich bedingt gefeiert: das Sommerfest, das den Höhepunkt des Jahres markiert, das Herbstfest und das Jahresabschlussfest zum Jahresende.